Dortmunder Junge. Schwarzgelbe Legende – das letzte Heimspiel von Marco Reus (2024)

„Ich stehe und stand nicht gern im Mittelpunkt, das ist mein Naturell“, sagte Marco Reus vor seinem letzten Heimspiel mit dem BVB im SIGNAL IDUNA PARK. Doch er hatte keine andere Wahl: Gegen Darmstadt lief der ehemalige Kapitän, der den Verein am Saisonende nach zwölf Jahren verlässt, noch einmal zu Hause auf. Wir haben die emotionalen Minuten zusammengefasst.

„Es waren Momente dabei, die wunderschön waren und die mir immer in Erinnerung bleiben werden. Ich spüre Dankbarkeit. Es ist ein schönes Gefühl, solche Momente bei diesem Verein erleben zu dürfen“, blickte Reus auf seine zwölf Profi-Jahre im BVB-Trikot zurück. Am Samstagnachmittag kamen weitere Momente hinzu, die er sicherlich nicht vergessen wird.

Dortmunder Junge. Schwarzgelbe Legende – das letzte Heimspiel von Marco Reus (1)

8:45 Uhr:Schon am Morgen kommt Marco Reus das erste Mal in den SIGNAL IDUNA PARK, als er mit einem Wandbild unter der Südtribüne überrascht wird. Reus ist auf den Mauern des Stadions verewigt.

14:52 Uhr:Am Nachmittag kehrt er zum Spiel ins Stadion zurück. Vor dem Warmmachen überlässt die Mannschaft ihm die Bühne: Als erster und lange Zeit einziger Spieler läuft Marco Reus auf den Platz, die Teamkollegen folgen erst mit einigem Abstand. Es ist laut im Stadion!

15:11 Uhr:NachdemMarius Wolf, Mateu Morey und Otto Addoihre Abschiedsgeschenke erhalten haben, ist Reus an der Reihe. Auf den Anzeigetafeln laufen die besten Szenen aus seiner schwarzgelben Karriere, auf den Banden steht „Dortmunder Junge. Schwarzgelbe Legende. Danke, Marco!“. „Es endet eine Ära“, sagt Stadionsprecher Nobby Dickel, während auf der Süd zahlreiche Banner in die Höhe gereckt werden mit Aufschriften wie „Danke, Marco“, „100 % Dortmunder“ und „Legende“.

15:13 Uhr:Von den BVB-Geschäftsführern Hans-Joachim Watzke, Carsten Cramer, Thomas Treß und Lars Ricken, Sportdirektor Sebastian Kehl, Trainer Edin Terzic und dem Vereinspräsidium bestehend aus Dr. Reinhold Lunow, Silke Seidel und Bernd Möllmann sowie Ehrenpräsident Dr. Reinhard Rauball erhält Reus einen Blumenstrauß sowie eine Trophäe, die ihn an seine Zeit in Schwarzgelb erinnern soll. Niemand hält es mehr auf den Sitzen.

15:15 Uhr: Hinter allen hat sich schon ein Spalier aus Spielern und Trainern gebildet, durch das Reus zur Südtribüne läuft. Die Fans singen „Und wir werden immer Borussen sein, es gibt nie, nie, nie einen anderen Verein!“, viele Trikots mit der Nummer 11 werden hochgehalten.

15:17 Uhr:„Im Reden bin ich nicht so gut, deswegen glaube ich nicht, dass ich vor 80.000 das Mikrofon in die Hand nehmen werde“, hatte Reus bereits angekündigt – und er nimmt auch kein Mikro in die Hand. Trotzdem läuft er noch einmal zu den Fans zurück, um mit der Süd die Welle zu machen.

15:28 Uhr:Der nächste Gänsehautmoment: Beim Einlaufen der Mannschaften zeigen die BVB-Fans eine Choreografie, die ein überdimensionales Trikot mit der Nummer 11 und den Schriftzug „Danke, Marco!“ zeigt.

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15:29 Uhr: Mit seiner ältesten Tochter an der Hand und der Binde am Arm führt der ehemalige Kapitän die Mannschaft auf den Platz – die Choreo im Blick.

16:09 Uhr:Ein Drehbuchautor hätte es sich nicht besser ausdenken können: In der 38. Minute gelingt Reus ein Traumtor zum 2:0-Zwischenstand, als er einen direkten Freistoß aus 18 Metern über die Darmstädter Mauer zirkelt. Beim Torjubel wird er von den Mitspielern auf Händen getragen. Die Fans feiern den Dortmunder Jungen und rufen seinen Namen dreimal.

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17:06 Uhr:Auf der Auswechseltafel leuchtet die Nummer 11 auf. „Einer der größten Borussen wird zum letzten Mal in seinem Stadion ausgewechselt“, sagt Nobby Dickel. Das gesamte Stadion steht. Mannschaft, Trainer und Funktionsteam bilden ein Spalier, als Marco Reus für Felix Nmecha den Platz verlässt. Auch die Gegner aus Darmstadt klatschen. Edin Terzic nimmt Reus an der Seitenlinie in den Arm. Die Kapitänsbinde hat er noch am Arm, Emre Can kommt und holt sie sich. „Und wir werden immer Borussen sein“, singt die Südtribüne.

17:18 Uhr:Abpfiff. Reus geht zurück auf den Platz und wird von jedem umarmt, der ihm entgegenkommt. Schnell ruft die Südtribüne nach der Nummer 11. Er folgt dem Aufruf, klettert über die Bande und bahnt sich den Weg durch die Fans, bis er unter großem Jubel bei den Vorsängern ankommt – und doch noch zum Mikrofon greift, um sich für die Unterstützung zu bedanken.

17:34 Uhr:Reus hat einen Schal umhängen, als er von der Tribüne wieder herunterkommt und über die Bande zurück auf den Platz springt. Er reiht sich zwischen seinen Mannschaftskollegen ein.

17:37 Uhr:Wie beim Tor: Die Mannschaftskollegen lassen Reus noch einmal hochleben und werfen ihn in die Luft.

17:45 Uhr:Auf seiner Ehrenrunde durch das Stadion, die er mit seiner Familie absolviert, feiern Fans auf allen Tribünen den Borussen, der immer wieder ins Publikum winkt und klatscht.

17:47 Uhr:Niclas Füllkrug und Karim Adeyemi lassen Konfetti auf Reus regnen, als er am Spielertunnel vorbeikommt.

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17:51 Uhr:Unter großem Applaus und „Marco-Reus“-Rufen verlässt Reus den Platz und geht in die Kabine.

„Mir wird alles fehlen: die Fahrt mit dem Bus zum Stadion, die Atmosphäre. Wir hatten zuletzt viele Heimspiele, in denen die Stimmung unfassbar war. Ich habe schon versucht, mir das so einzuprägen, damit ich es immer wieder abrufen kann. Dann nach dem Spiel mit den Fans zusammen feiern. Wenn man ein Tor schießt und das ganze Stadion deinen Namen ruft, ist es etwas ganz Besonderes“, hatte Reus bereits vor seinem letzten Heimspiel gesagt. „Am meisten werde ich es wahrscheinlich vermissen, zum Training zu kommen, mit den Jungs in der Kabine abzuhängen und mit allen Zeit zu verbringen.“

Zwei Wochen wird er noch mit den Jungs verbringen. Zum Abschluss seiner Zeit bei Borussia Dortmund könnte es kein größeres Spiel geben als das Champions-League-Finale gegen Real Madrid im Wembley-Stadion. Anschließend wird er sicherlich in Ruhe noch einmal auf diese Zeit zurückblicken: „Ich werde Wochen und Monaten brauchen, das Ganze zu verarbeiten.“
Christina Reinke

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